Ich war da und es entwickelt sich leider in die Richtung, die man seit 2007 von Frau Lüscher kennt - und das ist kein Bashing, es ist in dem Fall leider traurige Realität.
TLG als Inhaber und gleichzeitig Investor stellte heute lediglich einen Plan mit Baumassenstudien dar. Auf der linken Seite konnte man die geplanten Hochhäuser nach dem Kollhoffplan sehen, auf der rechten Seite die neue Variante. Aus den 150 Meter hohen Hochhäusern mit sich nach oben verjüngenden Baukörpern wurden 130 Meter hohe Kästen, die keinerlei Variation der Höhe mehr zulassen, da die BGF gleich bleibt.
TLG verzichtet hier freiwillig auf die 20 Meter (es besteht hier Baurecht!) und fragte geradezu devot nach, ob denn "die Höhe in Ordnung" ginge, was Frau Lüscher bejahte.
Die Senatsbaudirektorin Lüscher lobte ausdrücklich die Ensemblewirkung im Bezug zum Baukörper des Hotel Stadt Berlin / Park-Inn. Die Häuser werden sicherlich nicht genauso aussehen, die Volumina werden aber sehr ähnlich sein.
Aus meiner Sicht die einzig positive Entscheidung: TLG arbeitet intensiv am Projekt und es soll im nächsten Jahr ein zweistufiges Verfahren gestartet werden. Zudem sollen die drei geplanten Baukörper (zwei Hochhäuser mit Blockrandsockel und ein Blockrand in Traufhöhe) von unterschiedlichen Architekten erarbeitet werden, damit die drei Gebäude nicht wie aus einem Guss aussehen. Immerhin etwas Vielfalt.
Negativ aufhorchen ließ noch der Vorschlag der Senatsbaudirektorin, die Karl-Liebknecht-Straße mit einem "ein- bis zweigeschossigen" Durchgang mit den Hinterhöfen rund um die Keibel- und Alex-Wedding-Straße zu verbinden, obwohl nördlich des abzureißenden Hofbräuhauses bereits eine öffentliche Straße existiert. Womöglich entsteht hier also auch noch ein Schmuddelecke als Durchstich, der die 70er-Jahre-Fantasien der heutigen Veranstaltung unterstreicht.
Am Ende entsteht hier, völlig unnötig, eine 130 Meter hohe Wand. Keinerlei Variation in der Höhe, keinerlei Diskussion darüber, im Gegenteil, ein unterwürfiger Investor, der diesem merkwürdigen informellen Format die Krone aufsetzt.
Peinlicher Höhepunkt war jedoch TOP 2 (Hochhaus Jannowitzbrücke): Hier sagte Frau Lüscher, dass der Investor froh sein könne, dass er "mit einem Hochhaus nach Hause gehen dürfe" - so als entschiede dieses Gremium über jegliche städtebauliche Entwicklung im übergeordneten Maßstab.