Der Punkt für Hertha mit einem eigenen Stadion wäre, dass das Stadionerlebnis attraktiver würde. Eine Prognose für zukünftige Zuschauerzahlen lässt sich da nicht so einfach machen. Auch weil die Erfahrung aus anderen Stadien der Liga nach Umbauten zeigt, dass ein weitläufiges Stadion mit Bahn ums Spielfeld und reines Fußballstadion mit Vereinsidentität nicht vergleichbar sind - siehe Hamburg/Volkspark, Stuttgart/Mercedes-Benz-Arena, Gelsenkirchen, Hannover, etc. pp.
Dann kommt hinzu, dass es im Interesse von Hertha ist die interessantesten Spiele gegen Union, FC Bayern, BVB, Pokal, ... in einem eigenen Stadion zu spielen und nicht für gerade diese Spiele ins Olympiastadion zu wechseln, wechseln zu müssen. Zum Beispiel für das Marketing ist das wichtig, der Neubau will ja auch finanziert sein.
Der Senat spricht nach meiner Meinung hier mit gespaltener Zunge. Er will, dass Hertha sein Stadion selbst finanziert (Hertha will das auch) und gleichzeitig will der Senat Hertha weiter ans Olympiastadion binden.
Im Prinzip wäre es das Gleiche, wenn der Senat von Union verlangen würde, die größeren Spiele im Olympiastadion auszutragen, damit der Senat den Stadionausbau im Köpenick genehmigt. Das hat natürlich niemand vor, aber es zeigt, dass der Senat bei Hertha Eigeninteressen hat, die zu einem Wettbewerbsnachteil werden. Wenn man betrachtet wie Union zum Herr im eigenen Hause wurde, wird das umso deutlicher, wie ich finde. Ein ähnlicher Weg sollte Hertha auch offen stehen.