Central Tower - Baufeld E4

Hier noch der Link zur Pressemitteilung von HB Reavis Deutschland.

Dazu noch ein Rendering des Entwurfs von Müller Reimann.

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© Müller Reimann Architekten ⎮ HB Reavis

Und ein Modell des Müller Reimann Entwurfes unter folgendem Link.
 
Die dezente Verjüngung finde ich gut. Es ist einfach an 1-2 Seiten eine Rückversetzung der Geschosse. Ich finde die Entwürfe deutlich besser als Hines und Covivio.
 
Meiner Meinung nach ist der Dorte Mandrop-Entwurf städtbaulich besser, da er durch den Sockel und Traufhöhen eine gelunge Anbindung an die Altstadt/Stadtkern/Schicklerhaus schafft, sowie eine Verbindung zu den in den letzten Jahren entstandenen Neubauten sowie Plattenbauten.

Der Reimann Müller-Entwurf steht etwas selbstgerecht in der Straßenflucht und scheint die sensiblen Beziehungen dieses Bauplatzes eigentlich zu ignorieren.
 
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Der Entwurf von Müller Reimann nimmt sehr wohl die Traufhöhen des Schicklerhauses auf.

Das Stückwerk der Fassaden beider Entwürfe finde ich eine Katastrophe. Es wirkt als wären verschiedene Architekturen aneinandergeklebt. Zum Glück dienen die Entwurfe "nur" als Grundlage für die Ausarbeitung des Bebauungsplanes.
 
Der Reimann hat halt den Traufsockel zur anderen Seite, das Baufeld komplett ausfüllen wird der Turm nicht.
Somit schafft er nach dort die Verbindung zu der, dem Bahnviadukt gegenüberliegenden, Blockrandbebauung.
Zur Kreuzung hin zeigt er prominent seine Höhe.
 
Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir in einem Dorf leben. Ich weiß nicht, was unsere Politiker in dieser Stadt gegen Hochhäuser hat. Der Platz der bebauende Platz wird immer kleiner, und wir Bauen 70 m Stängel in die Landschaft. In dieser Stadt läuft ganz viel falsch, und das nicht nur beim Bauen.
 
Meiner Meinung nach ist ich das eine gute Entscheidung. Mit 70 m wird das Gebäude immerhin die gleiche Höhe, wie das benachbarte Grandaire in der Voltairstraße haben.

Warum nicht auf das letzte Bisschen des historischen Stadtkerns und der Stadtsilhouette Acht geben? Keine andere europäische Stadt setzt sich heutzutage Hochhäuser direkt in ihren historischen Stadtkern. Eigentlich sollte man doch dem Senat dankbar sein, dass man in diesem Fall zurückrudert.

Mit all den Projekten um den Alex werden doch schon Projekte geschaffen, die eine hohe vertikale Nachverdichtung in der historischen Stadt schaffen. Auf andere Städte übertragen wäre das so, als würde man Hochhäuser neben den Stephansdom in Wien oder die Notre Dame in Paris bauen. Selbst in London, Europas Hochhauszentrum, baut man nicht neben die St. Pauls Cathedral und hält viele Sichtachsen und Blickkorridore frei. Also stellen die Projekte in Berlin auf den Städtebau bezogen schon etwas besonderes dar.

Wer wissen will wie sich 110 m beziehungsweise 120 m direkt anfühlen, kann sich gerne ja mit den Norra Tornen in Stockholm auseinandersetzen, welche mMn städtebaulich etwas zu hoch geraten sind.
 
Man hofft in 18 Monaten ein neues Baurecht zu erhalten...die Brache wird also ebenfalls eine Dauerbrache, denn sie wird den aktuellen Senat überleben und dann werden die Karten mit einem vielleicht anderen neuen Senat erneut neu gemischt.

Unser Wohlstand muss in den Köpfen einiger Protagonisten unendlich groß sein, denn man kann es sich offenbar auch leisten auf den 30% Anteil Wohnungen zu verzichten.
 
Ich habe die gesamte Diskussionsrunde (Sitzung) verfolgt. Die Diskussionen haben angesichts der echten Sorgen und Nöte einen gewissen dekadenten, entrückten Touch. Zwar ist das Thema Gestaltung und Architektur womöglich für den einen oder anderen immer dekadent ("billiger Wohnraum muss her!"), aber in diesem Fall erlebt man schon eine Art "Extrem-Theater". Wie man sich hier über "Sicht-achsen" im verunstalteten Zentrum Berlins überhaupt echauffieren kann, ist mir wirklich ein Rätsel.

Vor allem die Bedenkenträgerin gegen Ende, die die "Sichtachse" in Richtung Fernsehturm bemängelte. Da fehlten mir die Worte. Als handele es sich beim Fernsehturm um eine Art Kirchturm, dessen blanker Beton Schaft unbedingt von überall gesehen werden müsse. Nicht falsch verstehen: Ich finde den Fernsehturm sehr ansprechend, aber dieses überbetonte, fast schon autistisch beäugte "Zentrum" Berlins, ist wirklich im Vergleich zu anderen Städten geradezu lächerlich. Die Diskussion über Sichtachsen, Denkmalschutz des einen oder anderen DDR Baus etc aus internationaler Sicht völlig unverständlich.
 
Man hat hier manchmal den Eindruck, als werden hier weiterhin die Rückzugsgefechte der DDR geführt. Der Fernsehturm als das non plus ultra.
Auch mit dem neuen Senat würde sich wenig ändern, denn dann gibts entweder wieder Rot-Rot-Grün oder eine Schwarz-Grüne Koalition mit den nimby und Bullerbü-Freunden, die auch keine großen Fans von "Hochhäusern" sind. Angesichts der wirtschaftlichen Situation, sollte man über jeden anständigen und ehrlichen Investor erfreut sein, der hier überhaupt noch bauen will.
 
Ausgehend von den Bauten, die derzeit am Alexanderplatz realisiert werden (sollen), hat sich das "Baukollegium" bisher nicht durch besonders viel Sachverstand und Geschmack ausgezeichnet.

Eher liegt der Verdacht nahe, das "Baukollegium" entwickelt absichtlich die größte architektonische Kloake in einer europäischen Großstadt, damit die in der DDR gebauten Gebäude weniger als Bausünden dominieren und in einem besseren Licht erscheinen. Vor allem darf in der Nähe des Alexanderplatz nichts schöner oder höher als das Park Inn werden.

Vielleicht mag der vorliegende Entwurf "zu hoch" für manche Sichtachse sein. Am Ende kommt nach solchen Diskussionen wieder ein Gebäude raus, was die Baumasse mit der verlorenen Höhe in einen klobigen und unansehnlichen Körper unter die neue Höchstgrenze presst.
 
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Man sollte dem Baumkollegium mehr Feedback geben. Interessant war nämlich, dass bei der Sitzung durchaus ein Zuhörer Kommentar vorgelesen wurde. Die Frage ist: Wo kann man kommentieren?
 
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