Tacheles Passagen

(Hallo @krycekuva , vor 4 Monaten hat mir mal ein redseliger Baumensch erzählt, dass alles ab Herbst diesen Jahres eröffnet werden soll.)

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Hier noch mal ein Bilder von der Johannisstraße aus, wo Stück für Stück die Gerüste fallen.

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Von der Fassade des Eckgebäudes bin ich aufgrund dieser fleckigen Putzfassade enttäuscht. Die Formen der Außengestaltung sind ja interessant, aber diese Rauhputzoberfläche gefällt mir gar nicht.

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Die Fensterrahmeneinsätze sind ja ganz witzig, die Rundung ...

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... des Gebäudes in dieser Oberflächenqualität finde ich schade.

(C) SchauBaubilder eigene
 
Ja – etwas mau mit dem grau (He was a poet and didn't know it).

Wobei ich es mal in Natura sehen muss.

Das Gebäude an sich finde ich richtig gut! Vielleicht wird es ja mal schneeweiß angestrichen. Das würde bestimmt wirken und eine Wahscheinlichkeit is angesichts des Trends zu hellen Gebäuden, von dem man hört, durchaus gegeben.
 
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Hier noch mal ein paar Bilder von der Johannisstraße, wo der kleine Vorplatz fast fertig ist.

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Der schmale Baustreifen bringt hoffentlich etwas Grün hinein.

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Ansonsten hat die Kargheit der Außenhülle den Reiz der schräg gefrästen Grundform.

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Die Johannisstraße wird nun von diesem Bau dominiert, ...

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... der sich im Erdgeschoss für seine Bewohner Terrassen mit Büschen zur kleinen Straße/ Gasse hin erlaubt. Oder könnte hier teilweise Gewerbe einziehen?
Auch wenn ich hier nicht alle Bauten mag und sie mir teilweise nicht sehr wertig erscheinen, bin ich aber von der Abwechselung der Gebäude (zumindest an dieser Ecke) angetan.

(C) SchauBaubilder eigene
 
Irgendwie bisher eine absolute Enttäuschung. Es ist meistens sehr leer, auch wenn der Rewe ganz gut angenommen wird. Trotzdem noch sehr viel Leerstand und in der sog. Passage ist demzufolge auch nicht sehr viel los.
 
Ob die Architektur Qualität hat, sei dahin gestellt. Jedoch fällt beim genauen betrachten, dass ein Großteil der Gebäude inhaltlich eigenartig beziehungsweise falsch geplant sind. Beispielsweise haben alle Wohnungen des mittleren Gebäudes auf dem zweiten Foto in Beitrag #131 die Wohnräume zum Hinterhof und die Schlafräume und Badezimmer bodentief verglast zum "Stadtplatz". Wer will denn da aus der Dusche kommen? Irgendwie klar dass da kein Leben sichtbar ist, wenn die Räume eh nur Gardinen verhangen oder zugeklebt sind (wenn sie sich jemand leisten könnte!)

Hier eine Beispielwohnung.

Wie argumentier man das? Schlafzimmer und Badezimmer zum offenen Stadtplatz, dafür ein Wohnzimmer und Balkon mit Südseite und Balkon.

Umso länger man sich die Gebäude anschaut, desto mehr fallen irgendwie mysteriöse Sachen auf. Klar, dass die Showpieces und Penthäuser alle tolle Pläne haben, die bringen ja das Geld. Der Rest ist eher so lala. Einfach grundlegende Fehler im Städtebau und Wohnbau, die aber egal sind da sie ja eh nur eine Oberschicht anziehen sollen, die diese Wohnungen nebensächlich behandelt.

Hier ein Grundriss im Nachbarhaus im gleichen Schema, bei dem man sich fragt, ob man bei der großen Baumasse und (geplanten) Dichte auch nur einen Sommer aushält wenn alle Nachbarn ihren Nachmittag auf dem Balkon verbringen. Jeder mit Balkons zum Hinterhof im Altbau kennt ja eventuell das Problem.

Dass das allen bewusst ist, äußert sich ja auch in den Maklerfotos, welche ja nie einen Blick nach außen zeigen, da sonst allen Interessenten ja auffallen würde, dass es keine guten Räume sind. ;)

Daher finde ich das Quartier von der Idee her ok, aber es ist in seiner Seele durch und durch reine Investorenarchitektur und deswegen keine gute Architektur und misslungen, auch wenn sie (optische/bauliche) Qualitäten besitzt, die jedoch nur auf den Ruf und Können der Architekten zurückzuführen ist. Schade dass dafür nun das Tacheles verschwinden musste.
 
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