Woga-Komplex

Wie der Facebook-Seite der "Freunde des WOGA Komplexes" zu lesen ist, hat die BVV an ihrer Sitzung am am 19. Mai 2016 über alle Fraktionen den Antrag "Die unter Denkmalschutz stehenden Tennisplätze in der Gesamtanlage WOGA-Komplex erhalten" unterstützt. Doch trotz dieses klaren Votums und Auftrags an seine Behörde stellt sich der Baustadtrat Marc Schulte weiter öffentlich hinter die Pläne des Investors. Auch die Entwurfsunterlagen liegen trotz verschiedener Anfragen weiterhin beim Bauamt unter Verschluss.

An der Anwohnerversammlung am 5.7.2016 werden dann hoffentlich endlich die Pläne veröffentlicht.
 
Jetzt ist es offiziell. Seit heute hängt an den Häusern rund um den WOGA-Komplex und um das ehemalige Postgebäude am Hochmeisterplatz die Einladung zur Einwohnerversammlung. Diese findet am Dienstag, 5.7.16 um 18:00 Uhr in der Hochmeisterkirche (Westfälische Str. 16 A) statt. Es wird sicher spannend zu erfahren, was genau geplant ist.

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Foto ist von mir
 
Hier vorab schon einmal eine erste Information zur Situation der Zufahrt.
Dies ist ein ca. 4 Meter breiter Streifen, der, wie der Denkmalkarte von Berlin zu entnehmen ist, durch den Vorgarten des Gebäudes Cicerostr. 56-63 führt. Erich Mendelsohn hat nicht nur das Haus, das unter Denkmalschutz steht, sondern auch die dazugehörige Gartenanlage entworfen.
Die untere Denkmalschutzbehörde hat sich bekanntlich schon gegen die Bebauung der Tennisplätze ausgesprochen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die obere Denkmalschutzbehörde dazu äußert. Vielleicht erfährt man ja an der Einwohnerversammlung am 5.7 dazu mehr?

Auszug aus der Denkmalkarte von Berlin
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für jedermann im Internet zugänglich unter http://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/

Visualisierung der Zufahrt
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Ansicht des Hauses
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alle Fotos habe ich selber gemacht
 
Neuste Gerüchte zur geplanten Tennisplatzbebauung.
Es ist jetzt von (nur) 40 geplanten Wohnungen die Rede, jede aber mehr als 180 Quadratmeter groß. Es wird weiter gemunkelt, dass diese dann aber später in je zwei Wohnungen aufgeteilt werden (sollen), das wären dann 80 Einheiten und nicht wie ursprünglich gemeldet 70 Stück. Dazu würde passen, dass angeblich 90 Stellplätze für Autos geplant sind.

Wie gesagt, das sind Gerüchte und morgen, nach der geplanten Einwohnerversammlung um 18:00 Uhr in der Hofmeisterkirche wissen wir dann hoffentlich mehr ;)
 
Hier die ersten Eindrücke aus der heutigen Einwohnerversammlung:
Um 18 Uhr ging es los, zuerst gleich zum Thema "WOGA-Komplex" (ab 19:40 dann zur geplanten Bebauung am Hochmeisterplatz, dazu hier mehr).

Es entstehen 40 Wohnungen (100 - 200 Quadratmeter) und 40 Tiefgaragenstellplätze. Diese Wohnungen entstehen in 3 Kreuzhäuser und einem "Pförtnerhaus". Die Zufahrt erfolgt über einen 4 Meter breiten Streifen über die Cicerostr. (wie in meinem Beitrag vom 27.6.2016 vermutet). Die Baugenehmigung liegt noch nicht vor. Der Widerstand der Anwohner war sehr groß. Es sieht so aus, dass die Sache vor Gericht enden wird und sich die Angelegenheit somit noch in die Länge ziehen wird.

Die Presse war anwesend. Mehr dazu bestimmt in den nächsten Tagen in den Medien.

Die gezeigten Bilder wurden projiziert, darum sind die Fotos leider nicht so gut geworden, aber für einen ersten Eindruck sollte es reichen ;)

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Die Fotos sind von mir
 
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Kleiner Nachtrag: Natürlich entstehen Eigentums- und keine Mietwohnungen. Was diese kosten sollen, wollte man nicht sagen.
 
Der Landesdenkmalrat Berlin hat sich mit großer Mehrheit für eine Bebauung der Tennisplätze ausgesprochen. Glücklich scheint er allerdings nicht mit der Situation der Zufahrt zu sein und empfiehlt Alternativen. Entweder über die bestehende Einfahrt des Nachbargrundstückes oder über die bestehende Tiefgarage (in der Albrecht-Achilles-Straße).

Das Vorhaben soll auch dem Baukollegium vorgelegt werden.

Die ganze Empfehlung (auch zu anderen interessanten Projekten wie zum Beispiel dem Gloria-Palast) ist hier zu lesen.
 
Hier ein Bericht der Berliner Woche zur geplanten Bebauung und zur Einwohnerversammlung von letzter Woche. (Siehe auch meinen Beitrag vom 5.7.16)

Wütende Anwohner bezeichnen das vorgestellte Projekt als „Gated Community“, denn es schottet sich komplett ab und widerspricht so dem Grundgedanken von Mendelsohn von einem öffentlich zugänglichen Freiraum im innern des WOGA-Komplexes. Weiter ist zu lesen, dass der Investor das Grundstück für nur 435 000 Euro erwarb und jetzt damit einen Millionenprofit erwirtschaften kann. Ich denke, die billigste Wohnung wird teurer sein, aber zu Verkaufspreisen gab es trotz mehrerer Nachfragen keine Antworten.

Wann wirklich mit dem Bau begonnen wird steht allerdings noch offen, da die Anwohner mit 3 Rechtsanwälten das Projekt doch noch verhindern wollen. Das Gericht wird wohl das letzte Wort haben und das kann dauern. Mir ist zu Ohren gekommen, dass eine benachbarte Eigentümergemeinschaft auf ihrer Versammlung fast einstimmig (mit nur einer Enthaltung) für den Gang vor Gericht (bis zur letzten Instanz - wenn nötig) votiert hat.
 
In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf standen 2 Punkte die geplante Bebauung der Tennisplätze des WOGA-Komplexes betreffend zur Abstimmung.

1. Drucksache - 1547/4
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Bebauungsplanverfahren für die Cicerostraße 55 A einleiten - Festsetzung als Kitastandort anstreben
2. Drucksache - 1636/4
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ne.gif
Den Bauantrag zur Cicerostraße 55A / WOGA-Komplex zurückstellen und unverzüglich ein Bebauungsplanverfahren einleiten

Nach langer Diskussion, der Anhörung von etlichen Anwohnern und deren Anwalt und nach einer Sitzungsunterbrechung zwecks Beratung wurde der erste Punkt angenommen, der zweite abgelehnt. Was das jetzt genau bedeutet, hat von dem anwesenden Publikum niemand so recht verstanden (mich eingeschlossen). Es hieß dann, dass dieser Beschluss nicht mit Dringlichkeit morgen von der BVV ebenfalls beschlossen werden könne, da vorher noch der Haushaltsausschuss darüber beraten muss und dieser tage erst nach der Sommerpause wieder. Daher könne das Bezirksamt in der Zwischenzeit die Baugenehmigung trotzdem aussprechen, kann damit aber auch noch warten. Wie das Bezirksamt jetzt entscheidet bleibt abzuwarten. Einig waren sich hingegen alle, dass die geplante Bebauung so nicht gewünscht ist.
Für einen Laien wie mich war das ganze nicht zu verstehen aber ich hatte den Eindruck, dass auch nicht alle anwesenden Politiker genau wussten, was diese Entscheidung für Konsequenzen haben kann.
Vielleicht ist in den nächsten Tagen in den Medien etwas Aufklärendes zu lesen, den je ein Reporter von der Berliner Woche und vom Tagesspiegel waren anwesend.
 
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Folgende 40 Eigentumswohnungen sind in den 3 Kreuzhäusern bzw. dem Pförtnerhaus geplant:

3-Zimmer-Wohnungen / 7 Stk. / 131 - 166 Quadratmeter / nur in den Kreuzhäusern
4-Zimmer-Wohnungen / 27 Stk. / 178 - 192 Quadratmeter / nur in den Kreuzhäusern
5-Zimmer-Wohnungen / 5 Stk. / 147 Quadratmeter / nur im Pförtnerhaus
7-Zimmer-Wohnungen / 1 Stk. / 367 Quadratmeter / mittleres Kreuzhaus, komplette oberste Etage
 
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In 4 Wochen, am 10. und 11.9.2016, im Rahmen des "Tages des offenen Denkmals 2016" finden jeweils für Interessierte jeweils um 10:00 Uhr und 16:00 Uhr Führungen durch den WOGA-Komplex statt. Treffpunkt ist vor der Cicerostr. 63. Mehr Infos dazu (und zu vielen anderen interessanten Veranstaltungen an diesem Wochenende) im Programm zum Denkmaltag (für den WOGA-Koplex auf Seite 11).
 
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Der WOGA-Komplex liegt im Wahlkreis 5 von Charlottenburg-Wilmersdorf. Am 26.7.2016 wurden auf abgeordnetenwatch.de alle 7 Direktkandidaten der Abgeordnetenhauswahlen vom 18.9.2016 gefragt, wie sie zur geplanten Bebauung der (noch) unter Denkmalschutz stehenden Tennisplätze im von Erich Mendelsohn errichteten WOGA-Komplex stehen. Bis auf Herrn Jupe (CDU) haben bis zum 28. August alle geantwortet und es gibt keine Befürworter des Projektes. Hier Auszüge aus den erhaltenen Antworten:

Marcel Luthe FDP
Lehnt die geplante Bebauung ab

Carolina Böhm SPD
Betrachtet die Bebauungspläne sehr kritisch

Gerlinde Behrendt PIRATEN
Würde zum jetzigen Stand ablehnen

Markus Bolsch AfD
Lehnt Streichung aus der Denkmalliste konsequent ab

Dr. Michael Efler DIE LINKE
Lehnt das Bauprojekt ab

Oliver Münchhoff DIE GRÜNEN
Lehnt die Bebauung in dieser Form ab
 
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Hier einmal ein paar Neuigkeiten:

Letztes Wochenende gab es im Rahmen des "Tages des offenen Denkmals" Führungen durch den WOGA-Komplex, die auf großes Interesse gestoßen sind. Es gab nicht nur sehr interessante Informationen zur Entstehungsgeschichte und der Architektur dieses Ensembles, sondern auch zur geplanten Bebauung der Tennisplätze.

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Foto ist von mir

Gestern hat der Haushaltsausschuss von Charlottenburg-Wilmersdorf einstimmig beschlossen, die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens am WOGA-Komplex zu prüfen, nachdem dies schon der Jugendhilfe- und Stadtentwicklungsausschuss getan hat. Morgen wird dieser Beschluss dann noch von der BVV beschlossen (ist angeblich eine reine Formalität). Der Beschluss und sein Werdegang in seinem ganzen Wortlaut ist hier zu lesen.

Die Bezirksverordnete Nadja Rouhani, die diesen Antrag ursprünglich gestellt hat, schreibt auf ihrer Homepage unter anderem, dass "es politisch kaum noch verantwortbar sei, dem vorliegenden Bauantrag der Shore-Capital auf die Errichtung von Luxuswohnungen im Innenbereich des WOGA-Komplexes kurzfristig ohne weiteres stattzugeben."

Unabhängig davon fehlt meines Wissens für die Baugenehmigung immer noch die Zustimmung vom Landesdenkmalamt. Das Projekt soll erst noch dem Baukollegium vorgelegt werden, das Mitte Oktober darüber beraten soll.

Bei der Führung, die ich mitgemacht habe, wurde erwähnt, dass die angrenzenden Eigentümergemeinschaften jeweils Anwälte mandatiert hätten, damit das Denkmal in Gänze erhalten werden kann.

Es sieht also nicht so aus, dass in absehbarer Zeit die Bagger anrollen,
 
Gestern wurde übrigens wieder einmal über das Areal in der Abendschau berichtet.

Der Investor hat das Areal offenbar zu einem Schnäppchenpreis erhalten. Circa 250 Anwohner wollen klagen. Eine parteilose Bezirksverordnete meint, dass der Denkmalschutzstatus seit Jahren versucht wird zu "entsorgen". Einige AnwohnerInnen sprechen von Täuschung und gar Lügen seitens des Bezirks.
 
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