Wikingerufer - Uferwand Erneuerung

BerlinerBauleiter

Platin Mitglied
Hier wird die Uferwand erneuert an der Grenze zwischen Moabit und Charlottenburg an der Spree.

Wikingerufer-Uferwand-Erneuerung.jpg
 
Weiß zufällig jemand, warum Uferwandsanierungen in Berlin grundsätzlich damit einhergehen, dass der Fluss danach schmaler ist? Ich finde es alles andere als beiläufig, dass der Spree überall (auch gut zu beobachten an der Friedrichstraße) ein paar Meter abgeknapst werden. Hier sind es locker zehn Meter - warum macht man sowas?
 
Um mehr Land zu gewinnen und ggf. hier eine Promenade und Liegewiese zu schaffen?
 
Das hier sanierte Stück Uferwand ist 400m lang und wurde 1911 errichtet. In der Regel haben Uferwände eine Nutzungsdauer von 60 bis 100 Jahren, bevor sie erneuert werden müssen. Demnach war die Uferwand hier längst überfallig. Infos siehe hier und hier.

Sicher, dass das Ufer verbreitert wird? Denke eher, dass es sich nur um ein temporäres Mittel handelt, um die alte Uferwand zu entfernen.
 
Ich meine mich zu erinnern, dass in einer Zeitung zu lesen war, dass am Wikingerufer bei der nördlichen Uferwand akute Einsturzgefahr bestanden haben soll und die Abhilfe darin bestand, das Flussbett vorübergehend mit Spundwänden zu verengen, um zunächst eine stabilisierende Sandaufschüttung vornehmen zu können. Das ist es, was man auf dem Foto sieht. Die eigentliche Erneuerung der Uferwand solle dann später erfolgen.
 
Die von maxxe verlinkten Informationsseiten zeigen deutlich, dass die Spree nicht verengt werden soll (das Animationsvideo auf der Seite des Senats und die Präsentationen auf der Seite des Bezirksamtes). Es ist eine temporäre Maßnahme.
 
Ich habe kürzlich mit einem Bauarbeiter vor Ort gesprochen, der weiterhin an der Treppe an der Südseite der Baustelle arbeitet (obwohl doch das Bauzeitende 2021 einbetoniert wurde). Er meinte, dass an der Südseite der Uferwand - entgegen meiner Erinnerung einiger Visualisierungen - kein Übergang zum bestehenden Uferweg südlich der Sportanlage entstehen soll.
Immerhin soll der Torbogen an der Nordseite des Uferweges nunmehr erhalten bleiben (seitens der öffentlichen Hand gab es diesbezüglich wohl einmal Zweifel), es werden aktuell wohl noch die Treppe und Wege unter dem Bogen erneuert.

Er berichtete außerdem vom regelmäßigen Austausch mit Anwohnern und dem Frust der Anwohner, ob der langen Bauzeit. Dabei beschwerte er sich mit einem gewissen Zynismus, aber durchaus nachvollziehbar über die öffentliche Hand als Bauherr. Dort mangele es wohl teilweise an Geldern und Konzepten und insgesamt habe er den Eindruck mangelnden Verantwortungsbewusstseins bei den Zuständigen.

Bald werden es fünfzehn Jahre sein bis der Uferweg nach der Sperrung wieder vollständig nutzbar sein wird.
 
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