Der Berliner Flächennutzungsplan für das Areal ist nach wie vor noch nicht angepasst, sodass Ausweichquartiere für die seltene Kreuzkröten noch nicht angelegt werden konnten. Auf einen Projektplaner konnte man sich immerhin inzwischen einigen. Dieser soll nun alle weiteren notwendigen Schritte anstoßen und betreuen, wie die Berliner Woche berichtet.
 
Die Abendschau hat gestern aus dem Lockschuppen berichtet, der akut vom Einsturz bedroht ist. Eine Einigung scheint noch immer nicht in Sicht. Der Bezirk will den eigentlich unter Denkmalschutz stehenden Bau erhalten und Krieger dafür aufkommen lassen. Dieser verlangt vermutlich in Verhandlungen dafür Eingeständnisse an anderen Punkten, wie der Größe des geplanten Shopping-Centers.
 
Professor Wolfgang Christ vom Urban Index Institut fordert eine völlige Neuplanung für das Pankower Tor. In einem Gutachten fordert er anstelle eines Einkaufszentrums und Möbelhäusern mehr Wohnungen und kleine Gewerbeeinheiten, sodass ein urbanes Viertel entstehen kann.

56 Seiten ist das Gutachten lang.
 
Um den historischen Rundschuppen gibt es weiter juristischen Streit, so wehrt sich der Investor Krieger offenbar gegen Maßnahmen zur Grundsicherung. Er hält eine wirtschaftliche Nutzung offenbar nicht für möglich und verweist zudem darauf, dass ja an gegebener Stelle vom Bezirk eine Grundschule erwünscht sei.
Auch ein Verkehrsgutachten fehlt noch für eine mögliche Einigung zwischen Investor und Bezirk, wie der Tagesspiegel berichtet.

Das der Rundschuppen nicht "wirtschaftlich" betrieben werden könne, nun ja, ich behaupte einmal, dass hier vor allem der Wille fehlt. Der Rundschuppen ist ein Zeitzeuge, von denen es leider nur noch wenige gibt. Ich hoffe, dass der Bezirk Krieger hier nicht nachgibt und dann lieber mit ein paar Verkaufsflächen mehr einen Erhalt des Rundschuppens erzielen kann.
 
Nunja, es scheinen immer noch viele Fragen offen zu sein.
Der Rundschuppen wäre ideal für Kultur, Party's und Co. Das Quartier würde dies enorm bereichern. Ich hoffe, dass ein Abriss/ Verfall verhindert werden kann.
1500 Wohnungen sind eine deutliche Steigerung. Der Verkehr wird stark zunehmen.
 
Die Abendschau hat gestern berichtet, dass eine angebliche Einigung wohl doch deutlicher weiter entfernt ist, als zunächst verkündet wurde. Offenbar stellt sich vor allem der Senat quer.
Der Streit um Anzahl an Wohnungen und Einkaufscenter-Größe hält an. Einige Politiker drohen mit einer Planung ohne Herrn Krieger.
 
Die Abendschau berichtet von der Sprengung des Schornsteins auf dem Areal. Die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen, aber erste Vorkehrungen werden offenbar bereits getroffen.
Die Sprengung wird von der Kleingartenanlage „Feuchter Winkel Ost“ aus betrachtet.
Es soll wohl auch zahlreiche illegale Techno-Partys am und im Lockschuppen gegeben haben, so berichten Laubenpieper. ;)
 
Neue Infos aus dem heutigen Tagesspiegel

Christian Hönicke: Das Bauprojekt „Pankower Tor“ kommt offenbar tatsächlich. Nach mehr als acht Jahren Gerangel ist der Durchbruch erfolgt: Am ehemaligen Rangierbahnhof sollen 1500 Wohnungen gebaut werden. Auf diese Zielgröße haben sich das Land Berlin, der Bezirk Pankow und Investor Kurt Krieger geeinigt. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Planungskreisen. Eine entsprechende Übereinkunft zwischen allen Beteiligten, der sogenannte „Letter of Intent“, soll im April unterzeichnet werden. Auf dieser Basis sollen dann ein städtebaulicher Vertrag und ein Bebauungsplan samt Verkehrskonzept erarbeitet werden.

Auch Pankows Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) zeigt sich erstmals in der Öffentlichkeit optimistisch, das seit langem umstrittene Projekt endlich in Angriff nehmen zu können. „Wir werden immer konkreter, die Zahl der Differenzen nimmt ab“, sagte Benn am Mittwochabend in der Bezirksverordnetenversammlung. „Ich traue mich inzwischen zu sagen, dass es wir es im Frühjahr tatsächlich schaffen werden, die Grundsatzvereinbarung abzuschließen. Davon gehe ich fest aus.“

Den entscheidenden Fortschritt brachten offenbar ein Gipfeltreffen von Land, Bezirk und dem Möbelhausbetreiber Krieger Ende Februar und ein Gespräch zwischen dem Investor und Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) am Rande einer Immobilienmesse in Cannes in der vergangenen Woche. Dabei wurden laut Benn drei Varianten eines städtebaulichen Leitbildes und mögliche Verkehrskonzepte diskutiert und weitgehende Einigung erzielt.

Benn hatte unlängst im Tagesspiegel-Interview angekündigt, bis Ostern ein paar „Grundpfeiler“ für das umstrittene Projekt einschlagen zu wollen, andernfalls müsse man es zu den Akten legen und komplett von vorn anfangen. Zu den Eckdaten wollte sich Benn noch nicht äußern, aber nach Tagesspiegel-Informationen stehen die nun fest: 1500 Wohnungen sollen auf dem 40 Hektar großen Gelände entstehen – dreimal so viele, wie Krieger nach dem Kauf des Areals 2009 ursprünglich geplant hatte. Laut Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (B’90/Grüne) ist dabei das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung „vorgesehen“, also 30 Prozent günstige, mietpreisgebundene Wohnungen.

Zwei Möbelhäuser an der Prenzlauer Promenade und ein Einkaufszentrum im Zentrum des neuen Quartiers billigt man Krieger dafür im Gegenzug zu. Die von den Pankower Grünen zuletzt geforderten 3000 Wohnungen und die Umwandlung des Einkaufszentrums in Wohngebäude mit Erdgeschossläden konnte man dem Eigentümer dagegen nicht abtrotzen.

Bei der Größe des Einkaufszentrums waren Senat und Bezirk dem Investor bereits entgegengekommen und hatten sich auf 27.000 Quadratmeter Verkaufsfläche geeinigt – Krieger wollte 30.000. Hier rechnet man von Seiten der Politik zwar noch mit Gegenwind des nahen Rathaus-Centers. Doch man wähnt sich rechtlich einerseits schon aufgrund der räumlichen Entfernung auf der sicheren Seite. Außerdem sieht die neue Leitlinie dem Vernehmen nach ein „gehobenes“ Sortiment für das Warenhaus vor, um sich vom Angebot des Rathaus-Centers abzugrenzen.

Zu den beiden geplanten Schulstandorten und der verkehrlichen Erschließung laufen derzeit die letzten Abstimmungen in den verantwortlichen Verwaltungen, deshalb kann die von Benn geforderte Vereinbarung bis Ostern nicht ganz gehalten werden. Doch die Untersuchungen werden von beteiligten Planern nur noch als Formalität eingestuft. Sobald sie abgeschlossen sind, soll die Vereinbarung unterzeichnet werden.
 
Update – offensichtlich tickt die Uhr, Tag der Entscheidung: Neue Infos aus dem Berliner Tagesspiegel

Christian Hönicke: Der Mittwoch ist der Tag der Entscheidung für das „Pankower Tor“. Ob das umstrittene Bauprojekt kommt oder nicht, hängt nun allein am Möbelunternehmer Kurt Krieger. Er hat bis zum frühen Nachmittag Zeit, die Grundsatzvereinbarung mit Land und Bezirk zu unterschreiben, den sogenannten „Letter of Intent“.

Diese ultimative Frist hat der Pankower Bürgermeister Sören Benn (Linke), der ursprünglich schon bis Ostern eine Entscheidung wollte, dem Investor gesetzt. Im Erfolgsfall soll die Einigung am späten Mittwochnachmittag auf einer Pressekonferenz publik gemacht werden. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Planungskreisen.

Es geht um das Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Pankow. Krieger hat es 2009 gekauft und will dort vor allem ein Einkaufszentrum und Möbelhäuser errichten. Berlin und Pankow pochen auf möglichst viele Wohnungen und soziale Infrastruktur. In der vergangenen Woche gab es noch einmal einen Verhandlungsmarathon mit Kriegers Anwälten.

Eine Schule, ein Möbelhaus

Größte Streitpunkte waren der Prozentsatz an mietpreisgebundenen Wohnungen, die Dimension der Verkaufsflächen, die Zahl der Parkplätze und der geplante Schulstandort. Am Montagabend fand die finale Runde im Beisein von Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) und Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) statt. Danach wurde Krieger die Grundsatzvereinbarung zur Unterschrift bis Mittwoch mitgegeben.

Im Papier stehen demnach folgende Eckdaten: 1500 Wohnungen und 25.000 Quadratmeter Verkaufsfläche für ein Einkaufszentrum und ein Möbelhaus (Krieger wollte ursprünglich 30.000, zuletzt waren 27.000 im Gespräch). Statt zwei Schulen ist nur noch eine im östlichen Bereich des Areals vorgesehen, für die soll dafür eines der beiden von Krieger geforderten Möbelhäuser gestrichen werden.

Außerdem soll es im Bereich des Bahnhofs Pankow einen großen Parkplatz geben, der tagsüber zu 50 Prozent für Pendler reserviert werden soll. Die Erschließung des Quartiers soll über eine neue Straße von der Prenzlauer Promenade her und eine Tram-Querverbindung vom Bahnhof Pankow nach Weißensee über die Granitzstraße erfolgen.

Größter Streitpunkt: Sozialwohnungen

Der größte verbliebene Streitpunkt war dem Vernehmen nach der Anteil an Sozialwohnungen – Krieger wollte nur 25 Prozent, Berlin bestand darauf, 30 Prozent in den Letter of Intent zu übernehmen. „Es wäre trotzdem klüger, er unterschreibt“, heißt es aus Planungskreisen. Andernfalls werde ein Bebauungsplanverfahren nach dem Leitbild eröffnet, das der Bezirk Pankow parallel als Exit-Strategie entwickelt hat.

Dieses Leitbild sieht drei Bauvarianten vor, eine davon wäre ein „urbanes Zentrum“ mit Wohnen, kleinem Einkaufszentrum und Schule. Eine andere ein normales Wohngebiet mit bis zu 3000 Wohnungen und ausschließlich sozialer Infrastruktur, wie es die Grünen favorisieren. In keiner der drei Varianten würde Krieger die in der Grundsatzvereinbarung zugesicherten 25.000 Quadratmeter Verkaufsfläche bekommen.
 
Update 2.0 – man ist sich einig geworden: neueste Infos aus dem Berliner Tagesspiegel

Christian Hönicke: Das „Pankower Tor“ kommt. Am heutigen Mittwoch wird Investor Kurt Krieger die gemeinsame Absichtserklärung mit Land und Bezirk, den sogenannten „Letter of Intent“, unterschreiben - im Rahmen einer Pressekonferenz um 16.30 Uhr auf dem Gelände des Bezirksamts Pankow in der Fröbelstraße. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Planungskreisen. Die Erklärung sieht im Kern den Bau von 1500 Wohnungen, einem Einkaufszentrum, einem Möbelhaus und einer Schule vor. Pankows Bürgermeister Sören Benn (Linke) hatte ursprünglich angekündigt, bis Ostern eine Übereinkunft erzielen zu wollen. Den heutigen Mittwoch hatte er Krieger als finale Frist zur Einigung gesetzt.

Um das Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Pankow wird seit acht Jahren gerungen. Der Berliner Möbelunternehmer Krieger (Höffner, Möbel Kraft, Sconto) wollte nach dem Kauf der Fläche 2009 ursprünglich nur Möbelmärkte und 500 Wohnungen errichten und den Rest der Fläche zu einem Stadtpark gestalten. Angesichts der Wohnungsnot in Berlin stieg jedoch der Druck durch Bezirk und Land, hier mehr Wohnraum zu schaffen. Immer wieder kam es zu Neu- und Umplanungen, Streitpunkte waren neben dem Verkehrskonzept vor allem die Verkaufsfläche der Mall in Anbetracht des nahen Rathaus-Centers.

Statt zwei Schulen nur noch eine

Geeinigt hat man sich nun auf 25.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und ein „gehobenes Sortiment“ für die zentral gelegene Shopping Mall, dazu kommt wohl nur noch ein Möbelmarkt im Bereich der Prenzlauer Promenade (Krieger wollte ursprünglich zwei). Im Gegenzug soll Krieger das Gelände für 1500 Wohnungen zur Verfügung stellen. Bezirk und Land setzten sich dabei mit der Forderung durch, 30 Prozent günstige, mietpreisgebundene Wohnungen zu bauen – Krieger wollte nur 25 Prozent.

Statt der anvisierten zwei Schulen soll es jedoch nur eine im östlichen Arealsbereich geben. An den geplanten Standorten Berliner Straße und Prenzlauer Promenade waren die Schulen wegen Lärm und Abgasen nicht realisierbar.

Großer Pendler-Parkplatz geplant

Die Erschließung des Geländes soll über eine neue Straße von der Prenzlauer Promenade her und eine Straßenbahn-Querverbindung vom Bahnhof Pankow nach Weißensee über die Granitzstraße erfolgen. Durch das Gebiet soll außerdem ein Ast des Radschnellweges „Panke Trail“ von der Neumannstraße in Richtung Buch führen. Am Bahnhof Pankow soll es einen großen Parkplatz geben, der tagsüber zu 50 Prozent für Pendler reserviert ist. Dort ist ein sogenannter „Mobility Hub“ mit diversen Verkehrsträgern wie Carsharing-Autos und Leihfahrrädern geplant.

Auf der Basis der nun getroffenen Übereinkunft sollen dann ein städtebaulicher Vertrag und ein Bebauungsplan samt detailliertem Verkehrskonzept erarbeitet werden. Das Bauvolumen war vor Jahren mit deutlich weniger geplanten Wohnungen auf 350 Millionen Euro beziffert worden – nun dürfte es in etwa doppelt so hoch sein.

Kritik aus der BVV

In trockenen Tüchern ist das Projekt „Pankower Tor“ damit allerdings noch nicht. Schon mehrfach war man sich grundsätzlich einig gewesen, bis sich durch andere politische Rahmenbedingungen wieder Risse auftaten.

Und auch die neuerliche Einigung erfährt keineswegs Unterstützung auf breiter Front. Kritik daran kommt ausgerechnet aus der Regierungskoalition - von den Grünen. Der aus Pankow stammende Sprecher für Baupolitik der Grünen-Abgeordnetenhausfraktion, Andreas Otto, untermauerte unlängst öffentlich die Forderung seiner Partei, auf dem 24 Hektar großen Areal gleich 3000 Wohnungen zu bauen. Die Pankower Grünen haben sich schon vor einiger Zeit explizit gegen die Mall positioniert und wollen lieber „ein lebendiges Stadtquartier“ mit Gewerbeflächen in den Erdgeschossen.

Sie kritisieren den „Letter of Intent“ als „Geheimpapier“. Dieser könne rechtsgültige Entscheidungen nicht ersetzen und habe keine Verbindlichkeit und stünde „rechtlich auf tönernen Füßen“, so die Fraktionsvorsitzende von den Pankower Grünen, Cordelia Koch. Verbindliche Planungen entstünden nur durch eine Änderung des Flächennutzungsplans durch das Berliner Abgeordnetenhaus und dem danach erst möglichen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan durch die Pankower Bezirksverordnetenversammlung. Die Bezirksverordneten seien aber bisher nicht über die Absprachen informiert worden, so Koch: „Es ist davon auszugehen, dass die BVV souverän eigene Entscheidungen trifft und sich nicht von politischen Entscheidungen des Bezirksamtes beeindrucken lassen wird.“
 
Was passiert mit dem Rundschuppen? :rolleyes:
Ein gewaltiges Projekt in jedem Fall und erfreulich, dass eine Einigung nun wohl da ist.
 
Momentan scheint der Rundschuppen erstmal ausgeschlossen aus sämtlichen Bauvorhaben zu sein. Darüber soll separat entschieden werden. Auf Deutsch = es wird noch einige Zeit ins Land gehen ..., wahrscheinlich muss erstmal wieder eine Kommission gegründet werden, dann bestimmt irgendwelche Gutachten beantragt usw. - wir kennen das ja :rolleyes:
 
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