Der beleidigte Linke Sprecher für Mieten, Wohnen Niklas Schenker wird in dem Artikel zitiert, die neuerlichen Planungen seien „ein
skandalöser Vorgang“. Frau Kahlfeldt indes erläuterte in der aktuellen Ausschusssitzung, unter Verweis auf die lange
Vorgeschichte, die Empfehlung des Baukollegiums 2018 sei eine „fachliche Setzung“ gewesen, auf der das Hochhauscluster mit noch drei Hochhäusern abgelehnt worden sei. Es seien damals jedoch keine Hochhäuser verboten worden. Auf die damalige "Setzung" sei 2020 die mit Signa getroffene Vereinbarung zum Bau von ein bis zwei Hochhäusern als „politische Setzung“ gefolgt. Dabei bezieht sich Kahlfeldt auf den Letter of Intend zwischen Senat und Signa, um die Kaufhäuser zu retten und im Gegenzug Projekte von Signa nicht mehr abzuwürgen, sondern konstruktiv zu begleiten.
Das am 6. September vereinbarte Werkstattverfahren nun habe zum Ziel, „eine städtebaulich qualitätsvolle und den umgebenden Hochhausbestand integrierende Gesamtkonzeption zu entwickeln“, führte Kahlfeldt aus. Klar sei dabei, dass die neuen Hochhäuser nicht direkt am Kurfürstendamm entstehen sollen.
Geplant sei, hieß es weiter, den bestehenden Standort des Karstadt-Warenhaus so weiterzuentwickeln, dass mindestens 30 Prozent der entstehenden Flächenpotenziale für Wohnen, kulturelle Einrichtungen, soziale Infrastruktur, Bildungseinrichtungen und sonstige gemeinwohlorientierte Nutzungen genutzt werden
können.
Ich finde es mal wieder entlarvend dämlich, dass ausgerechnet der "linke" Sprecher für Wohnen diese Planung als "skandalös" zu verunglimpfen versucht.
Kahlfeldt betonte noch, man habe festgelegt, dass Konzepte, die ein bis zwei Hochhäuser vorschlagen, eine nachvollziehbare Begründung benötigten, die verträglich und angemessen sei.
Das kooperative, zweistufige Werkstattverfahren wird durch ein Gutachtergremium begleitet, in dem neben Planernauch Senat, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Denkmalpflege sowie Signa vertreten seien. Vor der finalen Gremiumssitzung im Januar 2023 soll es für die Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, sich über die Entwürfe zu informieren und wesentliche Hinweise zu geben. Diese sollen dann Eingang in die abschließende Jury-Sitzung des Gutachtergremiums finden.