Korallenwelt - Rummelsburg

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An der Rummelsburg soll wohl Berlins drittes Aquarium entstehen. Wie der Tagesspiegel berichtet plant ein Investor aus Israel, Milliardärs-Sohn Benjamin Kahn, 40Mio € zu investieren. Der Neubau soll 2-3 Stockwerke hoch sein und eine Terrasse zum Wasser hin haben.
Bei dem Grundstück handelt es sich noch um ein landeseigenes zwischen Kynaststraße und Rummelsburger See.

Quelle und Artikel: Tagesspiegel
 
Offenbar sollen dieses Projekt nun konkret werden. Anwohner, meist junge Familien und die Linke sowie die Grünen wünschen sich eher eine Gemeinschaftsschule, das Areal wurde jedoch im Herbst 2016 an den Investor verkauft, sodass hohe Rückwicklungskosten entstehen würden.
Die "Korallenwelt" soll sich laut Bericht der Berliner Zeitung deutlich von üblichen Aquarien abheben.
 
Die Abendschau hat heute von dem Vorhaben berichtet. Offenbar wird es konkreter. Der Investor hat mit Vertretern die Bucht befahren. Einige Gegner haben den Besucher mit Mittelfingern und Lärm begrüßt.
Ihrer Ansicht nach sollte alles bleiben wie es ist. Es gäbe immer weniger Freiräume und die Investoren wollten überall planen und diese wegnehmen und nach ihren Vorstellungen gestalten.
 
Im Berliner Mietermagazin wird auch von einem geplanten Abriss der drei Wohnhäuser Hauptstraße 1 g,h und i berichtet.
Für "Coral World" samt Hotel und Wohnungsneubau müssten diese weichen. Viele Wohnungen stehen bereits leer. Einige verbliebende Mieter geben noch nicht auf.
Immerhin sind auch 140 mietpreisgebundene Wohnungen im neuen Quartier geplant. Die Linke im Bezirk Lichtenberg unterstützt das Projekt als Prestigeprojekt offenbar sogar.
 
Die Abendschau berichtet einmal wieder. Der Linke Bezirksbürgermeister von Lichtenberg will den Bebauungsplan festsetzen und lobt diesen als Plan und Sicherung von einem gemischten Quartier, mit Wohnen, Gewerbe und festgesetzten Freiflächen. Andere Parteikollegen, die Grünen und andere Initiativen wollen diesen stoppen.
 
Die Abendschau hat heute berichtet, dass inzwischen Protestler mit Wohnwagen das Areal besetzt haben.

Man darf nicht vergessen, dass ein linker Bezirksbürgermeister und eine grüne Senatorin, Frau Pop, dieses Projekt verteidigen. Für die Korallenwelt will der Investor offenbar öffentliche Zuschüsse erhalten.

An sich halte ich eine Bebauung für richtig, gerade in der Nähe von zentraler Infrastruktur (Ostkreuz), die mit öffentlichen Geldern gebaut wird. Es sollte möglichst hoch gebaut werden, damit dafür mehr Grünflächen erhalten werden können. Dies ist meiner Ansicht nach die Lösung für den Flächenbedarf, aber zu hoch bauen ist dann auch wieder Teufelszeug.
 
Man erkennt auf Satellitenbildern, dass dort dringend was passieren muss, das sieht für einen so zentralen Ort sehr verlassen aus. Das sieht auch nach einem sehr schwierigen Ort aus, an zwei Seiten grenzen direkt Großstraßen und Schienen an, was den Zugang ziemlich einschneidet. Beiläufiges Fußvolk wird es hier nicht geben und wohnen möchte man hier auch nicht. Büros fände ich für die Wasserlage unwürdig, die sollte man besser nutzen. Finde die Idee des Coral World ganz gut, kann aber auch die Protestler verstehen, da so der öffentliche Zugang wohl zum See eingeschränkt wird. Vielleicht kann man das kombinieren ... dass man durch die Neuentwicklung die Ufer auffrischt und auch teilweise öffentlich zugänglich macht.
 
Hier regt sich zahlreicher Widerstand mit Transparenten, Wagenburg und Wildcampern. Bei aller Liebe für öffentlichen #Flächen und #Grünanlagen, aber die Besetzung und teilweise Vermüllung der Bucht erscheint mir auch nicht sonderlich ansprechend.

wagenburg-rummelsburgkukol.jpg


Ein Bauschild zur "Schadensbekämpfung des Rummelsburger Sees" steht bereits, wo es aber wohl mehr um die Wasserqualität geht.

rummelsburger-bucht-b4pjks.jpg
 
Die Abendschau hat ausführlich berichtet. Demnach geht eine Gruppe vertreten durch einen Anwalt wohl gegen den Bebauungsplan, etc. vor. So heißt es, dass der Naturschutz nicht genügend berücksichtigt wurde, dass angeblich öffentliche Grünflächen womöglich gastronomisch und nachts verschlossen gar keine öffentliche Grünflächen sein könnten.
Zwei Bauträger haben für die Bauten neben der Korallenwelt offenbar schon einen Bauantrag gestellt. Der Bezirk versucht Zeit zu gewinnen und schließt gleichzeitig nicht aus, dass der Bebauungsplan ggf. nachgebessert werden muss. Ein gerichtliches Urteil wird wohl bald genaueres bekanntwerden lassen.
 
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