Karstadt Leopoldplatz - Abriss & Neubau

BerlinerBauleiter

Platin Mitglied
Karstadt & Galeria Kaufhof schließen zahleiche Filialen. Darunter auch das Karstadt am Leopoldplatz. Am 31.10.2020 sollen wohl auch weitere Mieter im Erdgeschoss raus. Ich vermute ja stark, dass hier bald die Abrissbirne schwingt und ein Neubau entsteht. ;)

Abendschau
 
Die Nachricht habe ich auch mit einem weinenden Auge vernommen, ist der Karstadt am Leopoldplatz doch eine Institution und für die umliegenden Viertel immer noch ein wichtiger Nahversorger.
Das langsame Sterben der Warenhäuser im Allgemeinen und Karstadt im Besonderen ist nun leider keine überraschende Neuigkeit und das Haus an der Müllerstraße steht ziemlich exemplarisch für den Niedergang der einst stolzen Marke Karstadt.

Karstadt MS.jpg
(eigene Aufnahme 19.06.20)

Das ganze Gebäude ein einziger Anachronismus. So wie an vielen Standorten in der Republik ein Relikt der 70er Jahre und längst nicht mehr vernünftig zu bespielen. Dieser Dachaufbau ist eine Absurdität sondergleichen.

Das Grundstück aber hat natürlich gewaltige Potentiale und wird allerhand Begehrlichkeiten wecken.

Laut Thomas Daily ging es 2018 an einen Fonds (DC RE), der für diverse Versicherungen und Sparkassen zeichnet, aber wohl nicht selbst entwickelt.
Wäre Signa noch Eigentümer des Grundstücks, hätten sie eventuell mit Karstadt an Board was eigenes gemacht, wie an den anderen Signa-Standorten Alex, Ku'damm und Hermannplatz.

KarstadtMS.jpg
(eigene Aufnahme 19.06.20)

Die Müllerstraße erfährt ja gerade eine zwar langsame, aber stetige Aufwertung und der Leopoldplatz als Umsteigebahnhof verträgt auch Retail, insbesondere im Lebensmittelbereich gibt es nur noch einen grauseligen Keller-Netto im gegenüberliegenden Gebäude, welches seine "futuristischen" Zeiten auch schon lange hinter sich hat .

Es böte sich eigentliche eine tolle Entwicklungsmöglichkeit, könnte man beide Gebäude abreißen und neu planen.
Etwas wie die Puerta de Europa in Madrid schwebt mir da vor, quasi als Weddinger Tor.
1024px-TorresKio.jpg
(Quelle Wikipedia)
 
Der Karstadt am Leopoldplatz kam mir die letzten Jahre schon oft relativ leer vor. Ein besonderes Highlight ist dieser nun wirklich nicht mehr. Das Online-Geschäft macht derlei Kaufhäusern das Leben sicherlich auch nicht einfach. KaDeWe und Galeria Kaufhof haben eben noch ein besonderes etwas, z. B. mit den Ess-Abteilungen im Obergeschoss.
An der Müllerstraße tut sich ja eine Menge und kleinere Geschäfte und Gastronomie sind da denke ich wichtiger als ein solches Kaufhaus. Ich bin gespannt, ob der Bau ggf. tatsächlich ersetzt wird.
 
Nicht nur hier am Leo, sondern auch an den anderen Karstadt Kaufhof Standorten die geschlossen werden, wird es sehr spannend was dort passieren wird die nächsten Jahre. An vielen Stellen besteht seitens der Anwohner weiter bedarf an Einzelhandel. Vielleicht kommen andere Unternehmen und bieten dann andere und vor allem weniger Artikel an. Spannend wird wo umgestaltet bzw. umgebaut wird, wo die Flächen einer anderen Nutzung zugeführt werden (z.B. Büro), ob Gebäude komplett abgerissen werden oder im schlimmsten Fall erstmal Jahre leer stehen. In jedem Fall wird es eine Veränderung für die jeweiligen Kieze.
 
Das ehem. Quelle-Kaufhaus (Leopoldcenter), soll ja UG/EG und dem Bahnabgang umgebaut werden. Fassade wird hoffentlich aufgewertet. In den OGs hat sich das start-up HeyCar eingenistet...
 
Die Schließung, Abriss und Neubau sind wohl zunächst beigelegt, aber ich glaube noch nicht ganz, dass sich dieser Standort wirklich lange weiter halten wird.

Der Berliner Senat und die Signa-Gruppe (Karstadt-Kaufhof) haben sich offenbar geeinigt, dass mehrere Kaufhäuser in Berlin erhalten werden sollen und dafür andere Projekte der Signa vorangetrieben werden sollen. Der Deal lässt vermuten, dass die drei Projekte von Signa am Hermannplatz, Alexanderplatz und in der City-West deutlicheren Rückenwind erhalten werden.

 
..." Mit dem Karstadt-Eigner Signa hatte es zuletzt Verhandlungen über eine Berliner Sonderlösung gegeben. Dazu gehört auch, dass Berlin Signa bei seinen geplanten Bauvorhaben an den Karstadt-Kaufhof-Standorten am Alexanderplatz, am Kurfürstendamm und am Herrmannplatz entgegenkommt, wie es aus Senatskreisen hieß. "
 
Laut Abendschau hat dieser Standort nur einen Bestandsschutz für 3 weitere Jahre. Klingt eher nach einer Gnadenfrist. ;)
 
Ein Pokerspiel der Extraklasse. Da hat es sich für den Senat gelohnt, dass am Ku'damm das Baukollegium und am Hermannplatz Florian Schmidt der Signa Steine in den Weg gelegt haben, somit hatte man zumindest noch etwas im Ärmel, was man Benko jetzt anbieten konnte.

Die Immobilien im Wedding und Charlottenburg bekommen drei Jahre Gnadenfrist, die Investitionssummen von 40 Millionen dürften aber kaum für frische Farbe reichen. Entscheidung vertagt.
 
Guter Deal für die Signa. Ich bezweifel, dass der Standort mit dem derzeitigen Konzept gehalten werden kann.
 
...hier nochmal im TSP, interessant sind besonders die Aussagen von Dassels: Einfach abreißen und neu bauen, kann der Eigentümer aber ohnehin nicht. „Der Bebauungsplan auf dem vorhandenen Grundstück schreibt eine Warenhausnutzung fest... Nachnutzungsoptionen sind nicht verhandelbar mit dem Bezirk.
 
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