Englische Straße 29

BerlinerBauleiter

Platin Mitglied
Eines der letzten Wohnhäuser in der Gegend zwischen zahlreichen Neubauten wird wohl demnächst "fallen".
Das Haus ist bekannt, einst wegen einem Großbordell, aber auch wegen zahlreichen Klagen gegen Anlieger.

Dazu hier und hier zwei Artikel aus der Vergangenheit. Ob die Eigentümerfamilie des circa 130 Jahre alten Baus inzwischen verkauft hat?

Aus vertraulicher Quelle weiß ich, dass man derzeit versucht alle Mieter los zu werden. Offenbar ist ein Abriss und Neubau geplant. Einige Mieter haben sich bereits beim Mieterbund und anderen Anwälten informiert.
Entschädigungen stehen im Gespräch.
 
Auf der Übersichtskarte der Berliner Bebauungspläne wird für den Häuserblock noch der unwirksame Bebauungsplan VII - 272a angezeigt. Damals wurde dieser für inwirksam erklärt, nachdem Anlieger geklagt hatten und unter anderem den Mercedes-Benz-Bau für zu wuchtig hielten.
Der Bezirk habe damals trotz "Abwiegungsfehler" die Baugenehmigung erteilt. Es wurden offenbar Entschädigungen gezahlt, ein Rückbau oder gar Abriss fand jedoch nicht statt. Genaueres kann man unter anderem im Urteil vom 30. September 2010 lesen.
Wie jetzt genau die Rechtslage ist und ob inzwischen ein Neubau möglich ist, der sich an der umgrenzenden Bebauung orientiert, bleibt wohl fraglich.
 
So sieht es da aus:

img_2582copyi2u0o.jpg

Foto ist von mir
 
Die Abendschau berichtete heute, dass das Haus ab März abgerissen werden soll. Die Kunstausstellung wird wohl die letzte Nutzung darstellen.

Für mich unverständlich, dass ein Wohnhaus in Berlin abgerissen werden kann, um einen Gewerbeneubau entstehen zu lassen. Das Wohnhaus ist die Ausnahme in dem Quartier, aber auch zugleich ein Zeitzeuge und ein Lichtblick gegen Monotonie im Quartier gewesen. :(
 
Das Großbürgerliche Treppenhaus deutet auch auf einen prachtvollen Bau hin.
Ähnlich wie bei der Mall an der Turmstraße wundert mich jedoch, dass immer wieder ersatzlos Wohnhäuser abgerissen werden und die öffentliche Hand dabei offenbar zuschaut.
 
Hier steht das Wohnhaus völlig leer. Erste Glasscheiben sind am Eingang eingeschlagen. Die Haustür ist verriegelt und ein Schild einer Objektschutzfirma ist angebracht.
Angesichts der Wohnungsmarktlage ein absurdes Bild wie ich finde.

Leerstand-Wohnhaus-Charlottenburg.jpg
 
Puff statt Wohnraum. Das ist ja einmal ein Signal. :rolleyes:
 
Eine Klage gegen die Planungen eines Großbordells an dieser Stelle wurde abgewiesen. Eine Klägerin, der offenbar mehrere Nachbargrundstücke gehören, hatte geklagt, da das Projekt nach ihrer Ansicht rücksichtslos gegenüber den Anliegern sein. Eine außergerichtliche Einigung gab es nicht, sodass das Gericht das Urteil fiel, dass das Vorhaben realisiert werden kann und zu keinen unzumutbaren Einschnitten der Anlieger führe.

 
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