Demografie, Bevölkerungsentwicklung, Zensus etc.

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Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat im Auftrag der IHK eine Studie "Berlin 2030" veröffentlicht. Demnach soll bis 2030 die Bevölkerung um 500.000 steigen.
Gefordert wird ein zügiger Ausbau der Infrastruktur und eine engere Zusammenarbeit mit dem Land Berlin.

Quelle: http://www.berlin-institut.org/
 
"Berliner Umland" soll bevölkerungstechnisch bald nicht mehr wachsen, so heißt es in einer neuen Prognose des Amtes für Statistik Berlin Brandenburg. Wie seriös solche Voraussagungen sind, bleibt wohl sehr umstritten, da sich viele Faktoren relativ schnell verändern können. Auch in der Vergangenheit mussten immer wieder Prognosen für Berlin deutlich nach unten korrigiert werden und zuletzt wieder deutlich nach oben korrigiert werden. Aber lest selbst wenn ihr mögt.

Quelle und Artikel: Berliner Morgenpost
 
Senator Geisel spricht von einem besorgniserregendem Bevölkerungswachstum in Berlin beim Tagesspiegel Wirtschaftsclub. Demnach komme man kaum noch hinterher mit dem Bauen. Die Reserven erschöpfen sich zügig.
In Zukunft wolle man höher bauen, Bebauungspläne müssten zügiger festgesetzt werden. Gleichzeitig droht der Senatsverwaltung aber ein massiver Mitarbeiterverlust durch einen stark gehäuften Renteneintritt an Mitarbeitern in den nächsten fünf Jahren.

Quelle und Artikel: Tagesspiegel
 
Der Tagesspiegel berichtet von neuen Prognosen des Senats, wonach bereits zwischen 2020 und 2025 die Vier-Millionen-Marke geknackt werden könnte. Der Zuzug steigt immer schneller an und hinzu komme auch der Flüchtlingsstrom.
Das Durchschnittsalter soll trotzdem weiter steigen, da die Menschen immer älter werden und die größte Bevölkerungsgruppe immernoch die zwischen 40-60 Jahren ist. Auf die ältere Bevölkerung und das generelle Wachstum müsse in allen Bereichen reagiert werden, so Senator Geisel.

Quelle und Artikel: Tagesspiegel
 
Der Zensus 2022 schlägt in Berlin ein wie eine Bombe. Angeblich gibt es nun ca. 200.000 Einwohner weniger als eigentlich gedacht.

Ist schon witzig - in Berlin werden ganze Stadtteile gebaut (Ist ja nicht nur Siemensstadt, sondern auch die Wasserstadt Spandau, Lichterfelde Süd und und und); und trotzem stagniert die Einwohnerzahl laut Zensus seit 1993 mit +/- 100.000 Einwohner.

Berlin 1993: 3.475.392
Berlin 2022: 3.596.999 (laut Zensus)

Wie viel neue Wohnungen wurden eigentlich seit 1993 in Berlin gebaut? Wie viele Menschen sind allein durch den Ukraine Krieg nach Berlin geflohen?

Entweder muss die damalige erhobene Einwohnerzahl 1993 völlig daneben gewesen sein, oder der Zensus ist völlig wertlos.

Was denkt ihr?

Selbst die seit 1993 abgerissenen Wohnung, wurden doch in der Regel ersetzt. Außerdem kamen riesige neue Flächen hinzu (Europa City, Potsdamer Platz, ganze Blöcke in F-hain, Kreuzberg, Schöneberg und zahllose Neubauprojekte). Wurden hier wirklich nur Wohnungen für ca. 100.000 mehr Einwohner gebaut seit 1993? (!)

Und nicht zu vergessen: Die gesteigerte Anzahl von Studenten WG's aufgrund der Wohnungsnot in der Stadt.
 
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Ich glaube nicht dass der Zensus so ein genaues Bild von einer Stadt wie Berlin widerspiegelt.
Man wird in einer Stadt wie Berlin nie genaue Zahlen bekommen. Die Befragungen sind mittlerweile 2 Jahre her, da hat sich schon wieder alles verändert. Die Befragungen wurden auch mitten während der Pandemie gemacht, da haben viele einen Hausbesuch verweigert und ich möchte stark anzweifeln dass all diejenigen die sich verweigerten auch mit Ordnungswidrigkeitsverfahren belegt wurden. Ob sich in Berlin 200.000 Menschen mehr oder weniger aufhalten merkt man wegen der enormen Größe der Stadt gar nicht. Die Fluktuation ist einfach enorm hoch.

Hinzu kommen noch zahlreiche Zweitwohnungen, illegale Airbnb Wohnungen, Bundesministeriums- und Bundestagswohnungen deren Bewohner gar nicht erst befragt werden, weil die eigentlichen Hauptmieter auch Hauptmieter in ganz anderen Städten sind.
 
Ich glaube auch, dass es sehr fraglich ist ob Bewohner immer die tatsächliche Anzahl der Bewohner angeben, gerade in einer eher staatsfeindlichen Umgebung wie den sehr linken Bezirken Fhain, Kreuzberg etc.
 
Die Abweichung ist ja deutlich geringer geworden. 2011 lag die Korrektur nach unten noch bei über 179000, jetzt bei nur noch etwa 129000 Einwohnern.

In den Neunzigern gab es einen massiven Einwohnerschwund. Industrie und damit Arbeitsplätze wanderten ab oder gingen, insbesondere im Ostteil, gleich ganz verloren. Viele der jahrzehntelang eingemauerten Westberliner konnten sich nun zudem den Traum vom Eigenheim erfüllen. Viele Ostberliner auch. Infolgedessen haben etliche Umlandgemeinden von Hoppegarten bis Falkensee ihre Einwohnerzahlen verdoppelt. Der größte Teil der Neubewohner waren Berliner.

Die genannte Einwohnerzahl von 1993 wird vermutlich ebenfalls zu hoch sein. Die letzte Zählung in Westberlin war 1987, in Ostberlin 1981. Wenn nur Aufgrund von Meldedaten gerechnet wird, schleichen sich über die Jahre einfach Ungenauigkeiten ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessanter Artikel heute im Tagesspiegel. Im Moment noch ohne Bezahlschranke.

Ein kleines Licht wird auch auf den Umstand geworfen dass die zu hoch angenommene Einwohnerzahl der Verwaltung nicht unbedingt ungelegen kommt.
 
Verrückt ist ja weniger der Vergleich zwischen 1993 und 2022, als vielmehr der zwischen
- 2011 mit 3.292.365 und
- 2022 mit 3.596.999.
In nur 11 Jahren sind 300.000 Menschen hinzugekommen. Und seitdem wohl nochmal gar nicht so wenige zusätzlich.

Noch beeindruckender sind die Zahlen für die urbane Agglomeration Berlins, also nicht in den (bevölkerungsgeografisch ja ziemlich wertlosen) administrativen Grenzen, sondern als Stadt betrachtet mit allen sinnvoll zurechenbaren urbanen Regionen, auch im Umland. Laut citypopulation stieg die Einwohnerzahl hier von
- 4.175.000 in 2011 auf
- 4.679.500 in 2021 und
- ca. 4.850.000 in 2024.

Durch den seit Jahrzehnten stetig anhaltenden Umzug von Berliner ins Umland hat die Bevölkerung des Bundeslandes Berlin zwar nicht so stark zugenommen wie zwischenzeitlich mal prophezeit (wenn auch trotzdem ganz erheblich in letzter Zeit), aber der Großraum Berlin kratzt mittlerweile schon fast an der 5-Millionen-Marke.
 
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