Central Tower - Baufeld E4

Das schlimme ist nicht, dass Entscheidungen getroffen werden, die begründet sind.
Das Denkmalamt hat zum Teil denke ich recht gut argumentiert, warum 90m eher passen, als 115m, dem konnte ich in manchen Dingen ganz gut folgen und auch verstehen (die 3er Konstellation der historischen Hochpunkte vom Marx-Enges-Forum beispielsweise). Manche Dinge waren aber recht willkürlich gewählte Standorte für "Sichtachsen" in denen der Fernsehturm in seiner Erscheinung "gefährdet" ist (oder sehr zielgerichtet gewählt, damit der Turm für deren Argumentation im Wege steht, man weiß es nicht..) Wenige Meter weiter und der Central Tower wäre nicht mehr im Weg.
Das nervige ist das ewige Hin und Her weil viel zu viele Organe und Institutionen ein Mitspracherecht haben, auch wenn schon Entscheidungen getroffen wurden.. zu viele Köche eben. Das ist keine investorenfreundliche Grundlage für städtebauliche Projekte.
 
Der Projektentwickler HB Reavis hat den endgültigen Entwurf für den
Central Tower bekanntgegeben, es ist der Entwurf von Dorte Mandrup.

Laut dem Projektentwickler ist die Anordnung des Hochpunktes beim
Entwurf von Dorte Mandrup besser geeignet, damit es später keine
Probleme mit dem U-Bahn Tunnel der U8 gibt.

Nach dem Berliner Hochhausleitbild müssen 30 % der Flächen anderen
Zwecken dienen als Büroflächen (die Hauptnutzung darf 70 % der Flächen
beanspruchen).
Diese 30 % werden im Sockel untergebracht.
Hier die Lobby mit gastronomischen Angeboten:
centraltower2.webp

© Dorte Mandrup

Nach dem Hochhausleitbild muss es auch eine öffentlich zugängliche Dachterrasse geben,
diese ist in dem Entwurf im 6. Stock vorgesehen:

Centraltower7.jpg

© Dorte Mandrup

Centraltower3.jpeg

© Dorte Mandrup

Jetzt kommt das große Aber, der Entwurf kann wegen der bekannten Diskussion über die Höhe
so nicht realisiert werden.

Der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Ephraim Gothe (SPD) erklärte, das Umfeld sei nicht
bedeutend genug für die 115 Meter. Es seien keine bedeutende Institutionen in der Nähe.

Man habe dem Investor aber Zugeständnisse gemacht, statt der ursprünglich 68 Meter sind
nun maximal 95 Meter Höhe möglich.

Außerdem hat der Bezirk angeboten, dass statt der ursprünglich 23.400 qm Nutzfläche nun
31.000 qm Nutzfläche möglich sind, zudem wird der Baustart nach hinten auf 2027 verschoben.
2030 muss das Projekt beendet sein.

Der Projektentwickler und der Bezirk werden nun erneut ins Gespräch kommen.
Man will bald die nächste Stufe des Projekts erreichen (das Bebauungsplanverfahren).

Quelle:
https://www.morgenpost.de/bezi…-das-projekt-wackelt.html
 
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Manchmal frage ich mich wirklich ob Stadtentwickler wie Goethe ihren eigenen Unsinn glauben. 95 Meter ist also ok, aber 115 ist "zu hoch"? Von wem kam denn der Vorschlag die erlaubte Gebäudehöhe hier von 68 auf 125 zu erhöhen? Der attraktive Entwurf von Mandrup wird nun wohl noch einmal angepasst werden müssen...
 
Es müssen nicht immer die Politiker Schuld sein an der Diskussion.

Nochmal kurz zum Verständnis.

An dem ganzen hin und her ist der Projektentwickler HB Reavis Mitschuld.
HB Reavis behauptet der Bezirk hätte den 115 Meter früher positiv gegenübergestanden.

Dies ist laut Hr. Gothe falsch.

Vielmehr hat HB Reavis den zweiten Teil des Architekturwettbewerbs ausgelobt
ohne den Bezirk zu informieren. Herr Gothe hat die Verantwortlichen darum gebeten
den Wettbewerb noch nicht auszuloben. Dies sei ignoriert worden.
(Quelle: https://www.morgenpost.de/bezi…-das-projekt-wackelt.html)

Diese ganze öffentliche Diskussion über die Höhe hätte man sich also auch sparen können.
Und wir hätten uns alle gefreut wenn statt 68 Meter nun 95 Meter genehmigt werden.

Wie auch immer, ich hoffe nun auf ein 95 Meter Hochhaus von Dorte Mandrup.
 
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Es lief laut mehrerer Quellen anders. Ich zitiere hier mal die dem Investor eher nicht zugeneigte taz:

„Nüchtern betrachtet geht es natürlich auch HB Reavis ums Geldverdienen. Das soll nun durch Vermietung von Büroflächen in einem Turm geschehen: nach den ersten vom Investor eingeholten Vorschlägen würde der bis zu 200 Meter hoch ausfallen. Das Baurecht muss aber neu hergestellt werden, und Stadtrat Gothe hat sich nach einer Planungswerkstatt im Juni (2023) sowie Vorstellungen des Projekts im Stadtentwicklungsausschuss des Abgeordnetenhauses und im Bezirksamt auf 110 bis 115 Meter festgelegt.“

https://taz.de/Hochhausbau-in-Berlin/!5979881/

Wenn diese Informationen stimmen, dann lügt Gothe also nüchtern betrachtet und stiftet Chaos statt Planungssicherheit.

Mich wundert dann auch, warum die Diskussion und die Vorstellung der Entwürfe ausgerechnet im Rathaus Mitte stattfanden, wenn es keine korrekten Absprachen zwischen Investor und Bezirksamt gab.
 
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Was für ein Zirkus. Einer beschuldigt den anderen. Wie soll man das alles noch ernst nehmen. :rolleyes:
Einen Stadtrat sollte man ernstnehmen. Das geht am besten, wenn er die Voraussetzungen vor einer Entwurfsplanung nicht nach derem Ende wieder ändern möchte. Gothe hat 110 bis 115m in Absprache mit dem Bezirksamt festgelegt. Danach wurden die Entwürfe mit dieser Höhe geplant und im Bezirksamt vorgestellt. Nun will Gothe nach der finalen Entwurfsplanung die Höhe wieder absenken, fordert also einen neuen Entwurf zu neuen Konditionen. So ein Verhalten ist bezirks- und geschäftsschädigend. Ich unterstelle dem Stadtrat keine Absicht. Er bemüht sich normalerweise selbst um Transparenz, aber am Ende steht hier ein Ergebnis, dass er mittrug und anschließend wieder ändern möchte, obwohl sich die im Bezirksamt präsentierten Entwürfe kaum änderten.
 
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Heute erschien ein Artikel im Tagesspiegel zum Thema. Dort steht:

In einer E-Mail von Bezirksstadtrat Gothe an HB Reavis, die dem Tagesspiegel vorliegt, heißt es: „zur Ausbildung einer Gebäudekrone kann eine Gesamthöhe von 110 bis 115 Meter vorgesehen werden“. Zugleich heißt es in der E-Mail auch: „Das oberste Regelgeschoss des Hochhausschaftes soll die Höhe von 95 Meter nicht überschreiten“

Wer kennt sich mit "Regelgeschossen" aus? Kann man auf Regelgeschosse noch weitere Geschosse stellen? Und warum heißen sie Regelgeschosse, wenn dies nicht so wäre?
 
Es gibt noch sogenannte Staffelgeschosse, welche maximal 2/3 der Grundfläche des darunterliegenden Geschosses (Vollgeschoss) haben dürfen. Eine Differenz von 20 Metern ist aber für eine Krone welcher Art auch immer sehr viel. Das wären je nach Geschosshöhe 5 Geschosse.
 
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In dem Fall (Angabe oberstes Geschoss) handelt es sich eigentlich immer um die Höhe bis Oberkante Fertigfußboden.
Ein anderer Fall wäre die Angabe der Traufhöhe des Gebäudes.
 
Wenn das der Fall sein sollte, dann verstehe ich die ganze Aufregung nicht.

--> 95m FOK + 3,50 m Geschosshöhe + 0,4 m Deckenstärke (inkl. evtl. Unterzüge) = 98,90 m
Bleiben für die "Krone" 11,10 m bis 16,10 m

Wenn in die Krone das Technikgeschoss untergebracht wird, dann ist doch alles paletti....
 
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