Adlershof - Wissenschaftsstadt | WISTA

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Wenig spektakulär und wenig bekannt, weil irgendwie etwas abseitig gelegen an der Richard-Willstätter-Str., findet sich die Berliner Dependance des Unternehmens Phoenix Contact.

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Direkt daneben das kleine aber feine und sehenswerte Gebäude der sglux GmbH.

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Das Europa-Center Adlershof ist ja seit Jahren dauerhaft auf Expansionskurs und hat dabei so schicke Gebäude wie das von user @maxxe in Post #20 gezeigte Golddings direkt am Forum Adlershof hervorgebracht. Ein neues welches ich noch nicht kannte ist dieses hier an der Einstein-Str. mit dem seltsamen Namen Ecowiss.

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Last but not least - und dann bin ich aber auch wirklich erstmal durch mit meinen ganzen Bildern hier von x-beliebigen Gebäuden - für alle die es noch nie gesehen haben: der schon ca. 10 Jahre alte, aber auch immer wieder sehenswerte Teil des Europa-Centers, der sich geschickt um die denkmalgeschützten thermoisobaren Kugellabore herum positioniert.
 
Das gleiche Gefühl hatte ich auch bei meinen bisher wenigen Besuchen des Viertels.
Die Bebauung schafft es bislang nicht ein Gefühl von Leben und Urbanität aufkommen zu lassen. Abseits der Rudower Chaussee, wo es ein wenig Erdgeschossbelebung gibt, sucht man diese sonst vergebens. Die Baufelder und deren Projekte stehen zu sehr für sich, es wirkt alles etwas zu clean, steril und leblos. Architektonisch ist das durchaus ganz ansprechend, aber es fehlt komplett am Nutzungsmix. Als Ganzes funktioniert das in der Form nicht.
"Stadt findet hier nicht statt" war immer mein Gedanke.
 
@MarsmanRom : Vielen Dank für die gut geschilderte Erzählung um die Gebäude herum, die nicht nur die Fotos beschreiben. Ich habe den großen Standort Adlershof nur ab und zu durchfahren, aber die Bilder ergänzen meinen Eindruck, den auch @maxxe hat: viele Einzelprojekte, die im architektonischen Sinne recht beziehungslos nebeneinander stehen und durch fehlende Infrastruktur keine Stadt im herkömmlichen Sinne bilden. Vielleicht aber (Beiname "Wissenschaftsstadt") definieren die Forschungs- und Entwicklungsunternehmen dort das direkte und kreative Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft, das man nicht direkt auf der Straße sieht. Die Gegend hat eine eigentümliche, nicht unsympathische Laboratmosphäre und kommt mir nicht so prätenziös und nicht so angestrengt repräsentativ vor. Interessant wäre es, jemanden zu hören, der dort arbeitet und eingebunden ist und Eindrücke aus erster Hand hat.
 
Vielleicht darf man auch gar nicht so viel erwarten. Das Areal ist eben zum großen Teil ein Gewerbegebiet und da gibt es einige mit deutlich schlichteren Gebäuden und weniger Gestaltungsanspruch. Die vielleicht etwas zu breit geratene Rudower Chaussee mit der riesigen freien Fläche am S - Bahnhof tut ihr übriges. Als Passant fühlt man sich dort ja tatsächlich nahezu verloren. Ein Effekt der häufig am Reißbrett geplante Siedlungen und damit u.a. auch weite Teile des DDR - Städtebaus betrifft.

Am Dienstag hatte ich zufällig in der Straße Am Studio zu tun und was soll ich sagen: Die Straße war belebt, es waren Fußgänger, oft zu zweit oder in kleinen Gruppen unterwegs. Es war Mittagszeit und unweit vom "Europa-Center" ( letztes Bild von MarsmanRom ) scheint sich eine Art Kantine zu befinden zu der die Passanten strömten. Ein, zwei Stunden später kehrte wieder bedächtige Ruhe ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich recht aktiv in dieser Ecke bin kann ich den Eindruck nur bestätigen.
Diese Ecke lebt nur von den Start Ups und der HU.
Innerhalb der Woche ist auf den Campus viel Bewegung aufgrund der Studierenden.
Gegen 19:00 Uhr und am Wochenende ist dort eine gähnenden leere zu vollnehmen.

Auch die Wohnhäuser die Anfangs gebaut wurden waren nur auf wohnen ausgelegt. Es fehlten Jahre lang an Spätis oder Cafès.
Mittlerweile gibt es einige Läden die gut ankommen bei den Landschsftsparkbenutzern und Anwohner.
 
Erstmal möchte ich (dreieinhalb Monate später :)) @Ammfeld Recht geben, dass das WISTA-Gelände zum allergrößten Teil (ca. 80% der Gesamtfläche) ein Gewerbegebiet ist. Wenn man es unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, dann ist es nahezu durchweg super. Andererseits ist dort eben auch die Uni mit tausenden Studis und mittlerweile eben doch auch so einiges an Wohnungen. Der Anspruch war und ist, mehr aus dem Gelände zu machen als "nur" ein Gewerbegebiet. Und da habt ihr allesamt Recht: abends und am Wochenende ist vor tote Hose, auch wenn es im direkten Vergleich schon enorm viel besser geworden ist in den letzten 20 Jahren (d.h. relative Besserung enorm, absolute Besserung dürftig).

Als ich letztes Wochenende die neue Brücke besucht habe, hab ich auch noch ein paar Fotos entlang der Wagner-Régeny-Str. gemacht von relativ neuen Gebäuden, die ich hier noch nicht gezeigt hatte:

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Direkt neben dem mittlerweile fertiggestellten Gebäude von EvoLogics (1. Bild in Post #27) entsteht schon wieder irgendwas neues - k.A. was.

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Etwas weiter südöstlich sitzen die kba Architekten und Ingenieure.

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Direkt daneben die VISSIO Servicegroup. Plus Restaurant im Erdgeschoss.

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Und gegenüber dieses Gebäude mit Laboren und Büros (glaub ich..).
 
Ziemlich geschockt war ich, als ich kürzlich an der Firmenzentrale von Soltecture (vormals Sulfurcell) vorbeigekommen bin. Die wurde nämlich mal eben komplett abgerissen (siehe Fotos).
Das Unternehmen war zwar in der Tat schon seit Jahren pleite und die high-tech Produktionsanlagen alle verkauft, aber das Hauptgebäude an sich (also nicht so sehr die hinten anschließenden Produktionshallen, aber eben der mehrstöckige Vorderteil mit Büros, Meetingräumen, Empfangshalle etc.) war sehr solide und wirklich ansehnlich. Die Idee beim Bau war damals, gleich daran überzeugend zu zeigen, wie gut man mit diesen gerade mit Blick auf Gebäudefassaden entwickelten Solarmodulen bauen kann und ich fand eigentlich immer, dass das auch hervorragend gelungen ist. Dass es nicht gereicht hat, die Firma am Ende - so wie alle anderen deutschen Solarfirmen auch - vor der Pleite zu bewahren, OK; aber dass man für das repräsentative Hauptgebäude keine Nachnutzung finden konnte ist wirklich bedauerlich. Meiner Erinnerung nach müsste es so um 2009 oder 2010 rum entstanden sein. Ein paar schöne Eindrücke wie es ausgesehen hat kriegt man auf der noch immer unverändert existierenden Webseite der Firma, wo es eine eigene kleine Rubrik mit Bildergalerie zum Firmensitz gibt: https://soltecture.de/unternehmen/firmensitz.html

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Schon krass und tatsächlich unverständlich das so ein junger, intakter, durchaus ansehnlicher und mit Sicherheit vielseitig nutzbarer Gebäudekomplex einfach abgerissen wird. Da muss man erst mal zweimal um die Ecke denken um sowas zu verstehen. ...
 
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