BerlinerBauleiter

Platin Mitglied
Die Berliner Zeitung hat die Tage davon berichtet, dass das Bundeskanzleramt erweitert werden soll. 10 Mio € sind dafür wohl eingeplant. Dieser soll auf einem Grundstück an der Willy-Brandt-Straße entstehen.
 
Der Tagesspiegel berichtet einmal wieder von den Erweiterungsplänen. Demnach sollen die Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank höchstwahrscheinlich mit den Planungen beauftragt werden. Nun heißt es, dass 400 neue Büros und eine Kita entstehen sollen. Die Baukosten werden auf eine halbe Milliarde Euro geschätzt. Die 10 Millionen im Haushalt 2019 sind offenbar für erster Planungen vorgesehen.
Der Baubeginn wird wohl erst in 5 Jahren stattfinden und eine Fertigstellung bis 2027.
 
Das scheint so in der Form von Anfang an geplant gewesen zu sein. Die Form erkennt man momentan anhand der Parkanlage. Zudem wird der Bau das Band des Bundes vollenden. Das war doch sicherlich von Anfang an geplant oder? Habe mich nie wirklich mit dem Band des Bundes beschäftigt, aber ich denke mal, dass der Bau von Anfang an dort geplant war.

Google Earth Übersicht
 
geht das Band des Bundes nicht auch noch in richtung Bahnhof friedrichstrasse weiter? Also gegenüber vom Marie-Elisabeth-Lüders Haus? Da sollen die Brachflächen doch auch bald mal bebaut werden mit Büro für die Bundesregierung oder?
 
Eine gewaltige Erweiterung wie ich finde. Wie ist diese massive Vergrößerung des Kanzleramtes denn zu erklären? Etwas Platzmangel gibt es ja wohl, aber gleich 400 neue Büros, etc.?
Ich bin ja auch mal gespannt, ob die Brücke dann wirklich einmal mehr genutzt wird und ranghohe Politiker dort über dem öffentlichen Uferweg laufen, oder ob nicht doch die Diesel-Karossen kutschieren. ;)
 
de gustibus non est disputandum. Wir können doch echt froh darüber sein, dass hier eben nicht wie in vielen anderen Ländern der Welt auf Teufel komm raus geprotzt wurde. Ich finde das Kanzleramt ist ein durchaus gelungener, schnörkelloser, moderner, eher unaufdringlicher, offener Repräsentationsbau mit hohem Wiedererkennungswert, der aber im Gegensatz zu manch anderem international vergleichbaren Regierungsbau eben nicht versucht, allein durch seine Architektur pure Macht zu demonstrieren und Bürger wie Besucher einzuschüchtern. In den letzten 18 Jahren ist der Bau optisch weiterhin auf der Höhe der Zeit. Lediglich die von Anfang an als wichtiger Bestandteil der Fassadengestaltung ordentlich wuchernde Begrünung, welche die kahle, kalte, rohe, hier und da abweisende Wirkung der meterhöhen, grauen Betonwände effektvoll und großflächig abmildert lässt erahnen, dass das Kanzleramt doch schon etwas länger da stehen muss. Mit der Erweiterung des Gebäudes wurden logischerweise die damals verantwortlichen Architekten Schultes&Frank beauftragt, die im Prinzip die bisherige Architektur fortsetzen und das "Band des Bundes" somit im Westen auch zu einem harmonischen Abschluss bringen. Schultes&Frank setzen das Muster der Bürotrakte aus dem Hauptgebäude fort, ordnen sie aber mit schönem Schwung in der Form eines Halbkreises an. Gefällt mir wesentlich besser als die vor ein paar Jahren von Stephan Braunfels vorgestellten Entwürfe zur Erweiterung und Abschluss des östlichen "Band des Bundes" jenseits der Luisenstr.
Bild: Schultes&Frank
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Zum Vergleich der, wie ich finde, eher unharmonische Entwurf für den östlichen Abschluss des Blocks.
Bild: Stephan Braunfels.
 
Die Abendschau hat gestern berichtet, dass der Bebauungsplan vom Bezirk genehmigt wurde. Das Abgeordnetenhaus soll darüber noch abstimmen.
 
Ich fand diesen Erweiterungsbau schon von Anfang an unglaublich dreist, aber in der jetzigen wirtschaftlichen Situation mit Inflation, Rezession etc. finde ich es unangemessen das man an diesem Projekt festhält. 600 MIo. oder mehr für die Erweiterung des Kanzleramtes auszugeben (und das wird sicher noch teurer) halte ich für unnötig.
 
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